Mutua Madrid Open 1000er: Julia Grabher erspielt sich Duell mit der Nr. 1 der Welt Swiatek

 

Originaltext des ÖTV: Manuel Wachta

Das ÖTV-Aushängeschild nützt die zweite Chance als Lucky Loserin und steht in Runde zwei.

Österreichs Nummer eins gegen die Nummer eins der Welt: Dieses überaus interessante Duell wird es am Freitag bei den Mutua Madrid Open zu sehen geben. Denn Julia Grabher ist beim Millionenevent in Spaniens Hauptstadt kurzfristig noch als Lucky Loserin in den Hauptbewerb gerutscht – und hat die Chance genützt und am Mittwoch am Abend ihren ersten Sieg im Hauptfeld eines WTA-1000-Turniers gefeiert. Die Vorarlbergerin (WTA 92) bezwang die ebenfalls als Qualifikationsfinal-Verliererin nachgerückte Bulgarin Viktoriya Tomova (WTA 73) in 1:23 Stunden Spielzeit mit 6:1, 7:6 (4). Hiermit erspielte sich die 26-jährige Dornbirnerin besagtes Kräftemessen gegen die topgesetzte Polin Iga Swiatek, in Runde zwei. Für sie wird es der erste Vergleich mit einer aktuellen Weltranglistenersten. Erst vorletzte Woche hatte der Schützling von Günter Bresnik beim Billie Jean King Cup in Delray Beach die ersten zwei Duelle mit Top-Ten-Spielerinnen gegen Coco Gauff (WTA 6) und Jessica Pegula (WTA 3) absolviert und beide mit 1:6, 3:6 verloren.

Aller guten Dinge sind drei

Grabher bestreitet in Madrid gerade mal ihr viertes WTA-1000-Event ihrer Karriere, nach Guadalajara im Oktober 2022, Dubai im Februar 2023 und Miami im März 2023. In Miami war sie zuletzt ebenso als Lucky Loserin noch in den Hauptbewerb eingezogen – damals just anstelle von Swiatek, deren Freilos sie zudem beerbte, Grabher schied aber gleich in der zweiten Runde aus. Diesmal profitierte sie von der verletzungsbedingten Absage der US-Open-Sensationssiegerin von 2021, der Britin Emma Raducanu (WTA 85), die ob einer Handgelenksverletzung passen musste. Ins Match gegen Tomova ging Grabher mit einer 0:2-Bilanz, mit zwei frischen Niederlagen aus dem Vorjahr, ebenfalls auf Sand. Doch das Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei“ erwies sich in diesem Fall als höchst zutreffend. Im Gegensatz zum Qualifikationsfinale vom Vortag startete sie diesmal blendend, zog im Eilzugstempo auf 5:0 bzw. im zweiten Abschnitt auf 4:1 und 40:0 bei eigenem Aufschlag davon. Erst dann war nochmal ein wenig zittern angesagt.

„Bis zum 4:1 im zweiten Satz habe ich umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe, dann bin ich zu ungeduldig und fehleranfällig geworden“, analysierte Grabher darauf auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite. Jedoch habe sie „im Tiebreak die Nerven behalten und am Ende verdient gewonnen“, gleich der erste Matchball im Zuge der Kurzentscheidung saß. Vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Swiatek sah sie den Druck freilich nicht bei sich: „Größer könnte die Hürde nicht sein, die Rollenverteilung ist klar. Sie muss gewinnen, ich möchte mich bestmöglich präsentieren und überraschen.“ Sie sei topmotiviert und freue sich schon sehr auf die Partie. Freuen kann sich Grabher aber auch über einen Zuwachs von 35 WTA-Punkten, zuzüglich jener 20 vom Sieg in der ersten Qualifikationsrunde. Mit den insgesamt 55 eroberten Zählern sollte sie sich in der Weltrangliste wieder zurück in die Top 90 schieben, im Liveranking nimmt sie derzeit Platz 88 ein.

Thiem und Rodionov mit Donnerstag-Frühschicht

Am Donnerstag wird Grabher zunächst spielfrei haben, da sind allerdings Dominic Thiem (ATP 93) und ATP-Masters-1000-Debütant Jurij Rodionov (ATP 119) erstmals im Einsatz. Ersterer trifft mit einer Hauptbewerbs-Wildcard gleich um 11:00 Uhr auf den britischen Protected-Ranking-Besitzer Kyle Edmund (ATP 498) und Letzterer in der zweiten Partie nach 11:00 Uhr auf den Chinesen Zhizhen Zhang (ATP 99).

Hier alle Ergebnisse und Auslosungen des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid.

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